Mittwoch, 17. Oktober 2012

Vom Gammler zum Gärtner

5.10.2012

Wir sind immer noch Arbeitslos aber es ist ja ein Ende in Sicht. Wir freuen uns schon drauf! Das Leben als Arbeitsloser und nicht mals Harzt VI Empfänger ist 1.) teuer und 2.) auf Dauer Anstrengend und langweilig. Wir haben das Gefühl in eine Art Lethargie gerutscht zu sein: Ich stehe morgens auf und das Erste was ich tue ist nachschauen was Marius gerade so treibt. In ganz grob gesagt 100% der Fälle liegt dieser im Bett und beobachtet die Trailerdecke. Dann spielen wir eine Runde Schnick-schnack-schnuck darum, wer Kaffeewasser aufsetzt. Der Gewinner setzt sich auf seinen Stuhl und bekommt dann halt ‚n Kaffee zum Frühstück. Dieser Kram findet in der Regel zwischen zehn und elf Uhr statt, anschließend sitzen wir meistens auf unseren Stühlen und joa, was kann man schon so tun? Wir haben nicht mehr soviel Geld und um was zu erleben braucht man Geld. Oder Ideen!
Mittwoch morgen, ich hatte gerade das Kaffeewasserbattle gewonnen, da kam Marius auf die grandiose Schnapsidee ein Brot zu backen. Über die Zutaten waren wir uns ein bisschen unklar, fest steht: Zwiebeln, Speck und Parmesan. Den Rest ergoogeln wir uns im Internet.

Hefe. Mehl.

Sowas ist uns bis dato noch nie in die Tüte gekommen, aber es gibt ja bekanntlich immer ein erstes Mal. Also: Zutaten mit einer großen Menge Phantasie und Humor Rezeptgetreu nach eigenem Willen verrühren und hoffen, dass etwas entsteht, das mit noch viel mehr Phantasie einem Teig ähnelt und anschließend ziehen lassen. Ziehen lassen heißt übrigens in der Bäckersprache dass man den Kram in die Ecke stellt und hofft, dass nichts Unerwartetes passiert. Die Hefe hat ihr Bestes getan, wir hatten auf einmal doppelt soviel Teig wie vorher. Das war zwar unerwartet aber gar nicht mal so schlecht. Dem schlauen Leser wird wahrscheinlich jetzt schon aufgefallen sein, dass man zum Backen einen Ofen braucht, aber wir sind ja auch nicht ganz dumm. Wir haben ein silbernes Metallgerät, das kann man einfach ins Feuer schmeißen. Falls man etwas Backen möchte tut man das zu Backende einfach in dieses besagte Gerät und schmeißt es dann ins Feuer. Anschließend macht man sich Gedanken wir man dieses nun kochend heiße Teil wieder auf dem Feuer bekommt und genau dann sollte der Braten auch ungefähr Genießbar sein. In unserem Fall ist es halt kein Braten sondern ein Brot. Unglaublich, das Brot ist noch größter geworden. Wir haben uns aufgrund von Form des Silberteils dazu entschlossen, kleine Würstchen zu rollen anstatt einem großen Klumpen. Der Ofen hat in der Regel irgendwas zwischen 40-600° Celsius und das macht das Einschätzen der Backzeit etwas schwieriger. Aber es hat funktioniert, wir beißen beide einmal ab und sind mehr oder weniger satt. Vielleicht sollten wir in Zukunft ein bisschen sparsamer mit der Hefe umgehen, statt vier Personen können wir jetzt halb Kölle und eine hungrige Räuberbande mit unserem Vorrat ernähren. An sich schmeckt unser Brot aber gar nicht so schlecht, nur halt etwas Hefelastig. Wir üben halt noch.
Ansonsten ist diese Woche echt nichts passiert, Marius hat vier Mal hintereinander das Kaffeewasserbattle gewonnen und das an einem Tag, sonst war es echt ruhig.
Wir haben unsere Nachbarn kennengelernt, Craig und Frank, Craig ist Ende vierzig und reist in einem alten Schulbus durch Australien, Frank ist Exmechaniker, zugezogen aus der Schweiz und reist nun auch durch Australien. Sie kommen uns besuchen und Craig schenkt uns eine Gasflasche, da er einen neuen Herd hat und nicht mehr gebrauchen kann. Marius meckert zwar, dass er sich mehr über eine Pfanne oder so als Nachbarschafts-Willkommensgeschenk gefreut hat, aber diese Bemerkung hat selbstverständlich einen ironischen Unterton. Frank als Exmechaniker schenkt und noch ein paar Sicherungen fürs Auto und repariert uns einen Adapter der uns kaputt gegangen ist. Damit sind wir beide sehr zufrieden.
Am Abend kommt ein englisches Pärchen und klärt uns über deren Lebensgeschichte auf: Sie reisen seit mehr als zwei Jahren durch Australien und haben es durch ein paar schlaue Tricks geschafft ihr Visum zu verlängern. Echt witzig, wie wir die Zwei kennen gelernt haben, wir sind gerade auf Feuerholzjagt gewesen, da quatscht sie mich von der Seite an und erklärt, dass es seit Oktober in diesen Breiten verboten ist Lagerfeuer zu machen. Wenn sich das Feuer jedoch in Grenzen halte, sei es schon okay. Ich versichere ihr gerade, dass wir wirklich nur ein kleines Feuer machen wollte, just in diesem Moment läuft Marius mit einem ca. sechs Meter langen Baum im Hintergrund vorbei, winkt kurz rüber und ruft: „ Jo hab einen!“. Die Beiden nehmen es mit Humor und gesellen sich zu uns. Echt nett die beiden, sie sind ca. 40 Jahre alt und verwirklichen sich gerade ihren Lebenstraum. Nach dem Essen geht sie schlafen und er wirkt irgendwie erleichtert, bringt ein Fass Goon und jede Menge Bier mit. Er scheint echt fröhlich zu sein, endlich noch mal ein Bierchen über den Durst wie in der Jugend und keine Ehefrau die einem ständig auf die Finger haut und die Bierchen an ein einer oder zwei Händen abzählt. Über den Abend verteilt schenken die Beiden uns: eine Mundharmonika, einen großen Eimer und Waschmittel. Immer merkwürdiger, was die Nachbarn uns so schenken, Marius beschwert sich wieder und sagt, er hätte lieber noch eine Gasflasche statt dem Eimer bekommen, aber vielleicht will ja jemand tauschen. Gegen fünf Uhr geht unser guter Freund ins Bett und vergisst eigentlich so ziemlich alles was er mitgebracht hat. Außer seine Ukulele, die hat er mitgenommen. Schade.

7.10.2012

Mensch hatten wir ein langweiliges Wochenende. Jeder Bewegungsablauf geschieht in Zeitlupe und wir haben außerdem beschlossen, dass das Kaffeewasserbattle bereits nach einer Runde entschieden ist und nicht erst nach dreien. Den Tag über sortieren wir unsere Teebeutel nach dem Alphabet und trinken echt viel Kaffee. Morgen ist unser erster Arbeitstag, endlich mal raus aus diesem Gammelleben und noch ein mal irgendwas machen, wir sind beide echt schrecklich Antriebslos. Wir haben beide keine Lust auf gar Nichts und selbst wenn wir dann mal wieder gar Nichts gemacht haben, sind wir beide froh, wenn wir wieder in unseren Stühlen sitzen und dem Feuer zugucken können wie es seine vernichtende Kraft beweist.

8.10.2012

Pünktlich drei Minuten vor Arbeitsbeginn stehen wir mit hochgekrempelten Armen in der Gärtnerei und lassen uns einweisen. Unsere erste Aufgabe ist Blumenpötte durch die Gegend tragen. Marius schnappt sich zwei Töpfe und kehrt mit einer Hand voll Blätter zurück und beschwert sich, dass man ihn mal hätte einweisen können, dass man Blumen nicht schütteln darf. Fängt ja schon mal gut an. Den Rest des Tages verbringen wir damit, Kies in Schubkarren zu laden und möglichst gleichmäßig in der Gegend zu verstreuen. Geht zwar in den Rücken aber immerhin wissen wir jetzt wieder wofür Arme und Beine ursprünglich mal vorgesehen waren. Nicht nur zum Kaffeekochen.

10.10.2012

Tag drei in der Gärtnerei. Irgendwie sind die Leute nicht mehr ganz so freundlich wie ursprünglich. Generell kommt uns der ganze Laden irgendwie komisch vor: Der Familienbetrieb besteht abgesehen von einer Taiwanerin und Marius und mir nur aus einer Familie. Michael ist jetzt 50 und arbeitet seit er neun Jahre alt ist da, Darren ist 52 und arbeitet auch seit er neun Jahre ist in dem Betrieb. Küchenfrau Camilla ist nicht sehr freundlich und scheint die Ehefrau vom Chef, John zu sein. Alle Mitarbeiter scheinen irgendwie Angst vor John zu haben. Heute kam Darren zu mir und hat mich gefragt, ob ich ihm helfen kann die „f*#cking Flowers“ abzuladen, er habe Rückenprobleme und es sei zu schwer für ihn. Allerdings sollte ich aufpassen, dass John uns nicht zu zweit einen Blumentopf tragen sieht, da John sonst sehr sauer werden würde. Michael scheint überhaupt keine Lust zu haben seinen Job zu machen. Er hat Heuschnupfen und seit er neun ist täglich damit zu kämpfen, so berichtet er. Wer kommt denn bitte mit neun Jahren auf die Idee in Papas Blumenladen zu arbeiten wenn man Heuschnupfen hat? Auch Monica, die Taiwanerin( alle nennen sie Monica, da ihr richtiger Name angeblich viel zu schwer zu merken ist) erzählt, dass wir sehr viel Respekt vor John haben sollten, sie selbst habe schon sehr oft Stress mit ihm gehabt. John meckert, dass Marius zu langsam sei. Anstatt zu Marius zu gehen und ihm das selbst zu sagen, sagt er es mir damit ich ihm es übermitteln kann.
???
Marius hat zu den ganzen Tag an einer Maschine gearbeitet. Seine Bewegungsabläufe haben sich zu an diesem Tag lediglich darauf beschränkt, alle drei Minuten, wenn die Maschine einen Sack mit Rindenmulch vollgemacht hat, diesen auf die Seite zu stellen um anschließend einen neuen anzuschließen. Wenn die Maschine nun mal drei Minuten braucht, braucht auch Marius, Supermann oder sogar John persönlich drei Minuten für einen Sack Rindenmulch. C’est la vie, John.
Gegen sieben Abends kommen wir an unserem Zeltplatz an und lernen ein paar deutsche Backpacker kennen. Janne, Franzi und Mattes haben sich ebenfalls in Australien kennengelernt und reisen seit mehreren Monaten zusammen durch Australien. Das Trio kommt auch gerade von der Arbeit, sie haben auf einer Show gearbeitet. Diese Show lässt sich in etwa mit einer deutschen Kirmes vergleichen, erklären sie.

12.10.2012

Es ist Freitag! Unser erstes wirkliches Wochenende! Wir fahren gleich zum nächsten Bottleshop und hängen uns zwei Becks an den langen Arm. Das erste Mal, dass wir uns hier mal ein Bier aus dem Bottleshop gönnen. Natürlich ein Gutes, Deutsches. Echt lecker!
Den Abend verbringen wir mit unseren deutschen Kollegen, mit denen wir uns im Laufe der Woche angefreundet haben. Janne ist mit 30 Jahren der Älteste in der Runde, Mattes und Franzi sind bei 22 und sind seit sechs Monaten ein Pärchen. Janne ist vom geistigen Alter offenbar auf Marius und meinem Niveau und so haben wir viel Spaß miteinander.
Die anderen Beiden scheinen uns hingegen ein paar Dekaden im Voraus zu sein, sie gehen jeden Abend zwischen neun und zehn ins Bett, während Janne, Marius und ich noch am Feuer sitzen.
Sie geben uns noch ein paar sinnvolle Tipps für Australien und klären uns über die Notwendigkeit von Kopflampen auf. Kopflampen sind zwar echt schräge Hüte aber total klasse, mit diesen Helligkeitsdingern kann man sogar was sehen wenn es dunkel ist. Unglaublich, wir beide sind bis jetzt im dunkeln immer auf die Nase gefallen.

13.10.2012

Wunderbar! Wochenende, Zeit für Regen! Die ganze Woche über war das Wetter echt wunderbar, kurze Hose, T-Shirt, Sonnenbrille. Aber da waren wir ja auf der Arbeit, heute, am freien Samstag regnet es. Ein Glück ist unser Trailer, abgesehen von einer kleinen Ecke ziemlich Hochseetauglich. Diese eine Ecke ist übrigens auch die, aus der Marius am Morgen seinen Mp3 Player gefischt hat. Funktioniert natürlich noch. Den Rest des Tages verbringen wir zu fünft oder zu dritt im Trailer und schauen uns irgendwelche Filme an. Was soll man auch schon tun? Hier soll es total tolle und hohe Wasserfälle geben, aber wer fährt schon zu einem Wasserfall, wenn er einen beachtlichen Bach vor der Tür hat? Wir können quasi zwischen Auto und Trailer wählen. Wir decken uns mit Pizza Snax, Bier und Brötchen ein und entscheiden uns für den Trailer. Blöde Sonne, die kann uns mal gestohlen bleiben!

14.10.2012

Das tut sie auch. Schon wieder nur Regen. Blöde Sonne! Soll uns doch nicht gestohlen bleiben. Janne, Marius und ich decken uns mit noch mehr Pizza Snax und Brötchen ein, um unserer Beschäftigung vom Vortag nachzugehen während unser altes Ehepaar im Nachbarzelt Monopoly spielt.

16.10.12

Mittlerweile fängt uns der Job an Spaß zu machen. John meckert zwar manchmal rum, seine beiden Söhne haben uns jedoch schon erklärt, dass John niemals zufrieden mit irgendetwas ist.
Michael ist vielleicht ein schräger Vogel. Hat sich vor kurze ein neues Auto gekauft: einen knallgelben Transporter von Kia.
Echt schön.
Heute kam eine Arbeitskollegin angelaufen um ihn etwas zu fragen:

Kollegin: „Michael?“

Michael: „yeah?“

Kollegin: „ I just wanted to ask…“

Michael: “RRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖAAAAAAAAAARRRR”

Genau in diesem Moment hat Michael offenbar nichts Besseres zu tun als seine komische Damenkettensäge anzuwerfen um einen nahe gelegenen Busch zu trimmen. Seine Kollegin scheint das gar nicht registriert zu haben und plappert einfach weiter. Michael gibt mir mit einer Hand ein Zeichen, dass er sie nicht mag und schließlich verschwindet sie wieder.

17.10.12

Heute war echt ein entspannender Arbeitstag. Michael hat Marius bei sich Zuhause abgeladen, damit er dort ein bisschen rumgärtnern kann und ich hab in der Gärtnerei rumgegärtnert. Metallica, Guns ‚n Roses und Johnny Cash sorgen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Da ich den ganzen Tag alleine arbeite kann ich mein Arbeitstempo selbst bestimmen und bin offenbar dank der motivierenden Musik schon gegen Mittag mit meiner Arbeit fertig, obwohl diese für den ganzen Tag bestimmt war. Na toll, anstatt mit eine bequeme Liege zu geben sägt Michael mit seinem Blumenmopped noch ein paar Flowers zurecht und ich kann weitermachen. So war das eigentlich nicht gedacht, aber immerhin hat er nun einen guten Eindruck. Mein ehemaliger Chef wollte schließlich auch immer, dass ich einen guten Eindruck mache.
Da Marius mit dem Auto zu Michaels Haus gefahren ist bringt Michael mich nach Feierabend zu ihm nach Hause. Jetzt verstehen wir beide auch endlich mal, warum Michael für seinen Papa arbeitet: Sein Haus ist echt riesig, im Garten sorgen Swimmingpool mit Rutsche und ein Tennisplatz für ein ansehnliches Grundstück. Michael lädt uns auf ein Bier ein und ist verblüfft, nachdem Marius und ich das Bier mit einem Feuerzeug aufgemacht haben, er behauptet, er habe das noch nie gesehen.


Dienstag, 2. Oktober 2012

Raus aus der Wüste, rein in die Stadt!

20.9.2012

Nachdem wir unseren Ben erfolgreich an der Tanke losgeworden sind befanden wir uns in einer menschenleeren Stadt namens Norseman. Von hier aus gab es drei Möglichkeiten für uns weiterzureisen. Allerdings keine wirklich tollen: 1.), den kompletten Trip zurück fahren, 2.) über den Eyre Highway weiter richtung Osten oder 3.) weiter Richtung Norden. Ersteres fällt schon mal weg, das kennen wir ja schon und Arbeit gab es in diesen Breiten offensichtlich ja nicht, zweiteres ist auch blöd, da Ben wahrscheinlich irgendwo im Straßengraben steht und den Daumen raushält, außerdem kommt in diese Richtung erstmal Nichts. Ein großes, australisches Nichts. Und wenn ich schreibe Nichts, dann meine ich das auch so. Da ist dann eine Straße und, na ja, das war’s auch schon. In Richtung Norden kommt zuerst eine kleine Stadt namens Coolgardie, dann kommt noch Kalgroorlie und das war’s dann auch schon. Wir entscheiden uns für dritteres, auf in den Norden. Wird schon schief gehen. Coolgardie ist eine echte Geisterstadt, hier gibt es noch nicht mal einen Bäcker. Coolgardie war mal eine Goldgräberstadt, seitdem die Goldvorräte ausgeschöpft sind ist da noch nicht mals mehr er Hund begraben. Also reisen wir weiter nach Kalgoorlie. Kalgoorlie ist ebenfalls eine Goldgräberstadt, allerdings um einiges größer, da findet man eher Arbeit haben wir uns sagen lassen. Ben hat uns zwar vor den Aboriginies gewarnt, aber wir sind ja nicht so ängstlich. Wird halt schon schief gehen.
Angekommen in Kalgoorlie ist es bereits dunkel und so suchen wir uns ein Quartier in Form eines 24- Stunden Parkplatzes und rasten erstmal.

21.9.2012

Wir stehen früh auf und gehen auf Jobsuche, kann ja nicht so schwer sein. Kalgroorlie ist um einiges größer als Coolgardie und die Informationstante gibt uns 25 Adressen die wir abfahren können. Die Adressen sind Leiharbeitsfirmen. Leiharbeit. Na toll, ich bin zurück! Sieben Monate Leiharbeit um mir Australien leisten zu können und nun geht das von vorne los. Ich sehe mich jetzt schon in irgendwelchen blöden Goldmienen rumkriechen um ein paar Goldnuggets zu finden.
Wir verbringen den Tag damit sämtliche Firmen abzuklappern und sämtliche Formulare über Leben, Tod, Alter, Familie, Führerscheine, Auto, Krankheiten oder sonst was auszufüllen. Gegen späten Nachmittag fahren wir auf den nah gelegenen Campingplatz, der sogar Umsonst ist. Ben hat uns ja schließlich gelehrt, dass man in Australien für’s Campen nicht zu bezahlen muss. Der Campingplatz ist am Lake Douglas und besteht eigentlich mehr aus „Platz“ als „Camping“. Man kann halt da Campen, mit einem Campingplatz wie man sich ihn vorstellt hat das allerdings nichts zu tun. Wir finden es sehr schön und bauen unser Lager direkt am Wasser auf.
Was echt komisch war: Gegen sieben waren wir fertig mit Essen usw. Und dann? Was macht man dann? Es ist total dunkel, man sieht die Hand vor Augen kaum, was soll man dann schon noch groß tun? Marius gähnt kurz und beschließt schlafen zu gehen, ich lese noch ein Buch aus und mache auch um neun die Augen zu.

22.9.2012

Samstag, wir beschließen den Waschtag 24 Stunden vorzuziehen und in die Stadt zu fahren. Außerdem bemühen wir uns weiterhin um einen Job. Irgendwie sind alle in der Stadt total komisch angezogen, alle tragen Anzüge und tolle Kleider, wir fragen uns ob wir irgendwas verpasst haben? Es ist ein Pferderennen und deswegen putzen sich alle raus wie Weihnachten. Wir spielen mit dem Gedanken hin zu gehen, allerdings interessieren uns Pferderennen wie Stockbrot, also gar nicht und außerdem haben wir noch Wäsche im Auto die es aufzuhängen gilt und bevor wir wieder in irgendwelche blöden Wetten rein gezogen werden oder andere Chosen beschließen wir uns lieber einen Goon zu kaufen um morgen auf Kopfschmerzen zu hoffen. Außerdem fallen uns die Aboriginies auf. Aboriginies sind echt ein komisches Volk, sie sind schwarz und haben alle total platte Gesichter. Wie ein Kuchen. Alle tragen einen Bart, unabhängig vom Geschlecht. Und sie lungern. Die lungern echt nur rum! Vor dem Supermarkt sieht man mal ein Grüppchen, dann vor der Sparkasse, vor der Polizei, Kfc, Mecces, Tanke..Die lungern einfach nur rum! Wie kann man soviel lungern? Marius und ich geben ihnen den Spitznamen „Lungerer“ und versuchen nicht weiter mit ihnen in Kontakt zu treten. Ich kann das nicht verstehen. Wieso machen die das? Wie ist das bei denen?

„Hmm, was machen wir heute?

„Komm wir lungern vor’m Supermarkt rum!“

„Geile Idee, da war ich schon lang nicht mehr!“

Wir haben die noch nie IM Supermarkt getroffen, VOR dem Laden sitzen sie in Rudeln.
Der Abend ist klasse, wir telefonieren mit der Heimat und bleiben so sogar bis 23h auf.

23.9.2012

Der Abend war klasse, mein Kopf kann es bestätigen. Ich suche verblüfft den Güterzug der offenbar des Nachts über meinen Schädel gefahren ist und beschließe den Goon vorerst an den Nagel zu hängen. Auch Marius ist nicht wirklich bester Dinge, na ja, immerhin war der Abend geil und wir waren nicht um neun im Bett.
Tagsüber sortieren wir den ganzen Krempel und beschließen unser Zelt für einen dauerhaften Aufenthalt zu rüsten, d.h. Vordach aufbauen, Küche aufbauen usw. Abends gehen wir wieder früh in die Koje, wir wollen uns morgen wieder auf Jobsuche begeben.

24.9.2012

Wir werden von der Sonne geweckt. „Ist schon neun durch?“. Mensch, wir haben uns echt verändert. Seitdem wir auf die Sonne angewiesen sind was das Licht betrifft, leben wir irgendwie auch so. Völlig neu für mich, normalerweise ist bei uns genau das Gegenteil der Fall gewesen. Wir wachen tatsächlich gegen acht Uhr auf und sind bereit in die Stadt zu fahren. Wir müssen eine unserer Gasflaschen auffüllen und auch die Wassertanks, die Jobsuche war bis jetzt nicht wirklich erfolgreich und so haben wir genug zu tun.
Zuerst wollen wir die Gasflasche nachfüllen, die Tante aus dem Gasladen erklärt, das sei nicht möglich, weil unsere Gasflasche seit 16 Jahren nicht mehr ausgecheckt wurde und man müsse die alle zehn Jahre auschecken lassen. Tolle Wurst. Sie sagt uns aber wer unser Mann hierfür ist. Er hat sein Geschäft außerhalb der Stadt und ist augenscheinlich schwul. Er ist völlig außer sich dass unsere Flasche solange nicht mehr ausgecheckt wurde. Wir erklären ihm, dass er doch genau dies tun sollte, er sagt, dass er nur vier Liter Flaschen und größer testet, unsere ist eine drei Liter Flasche, damit will er nichts zu tun haben. Schräger Vogel. Und diese Gestik..Herrlich. Er weiß allerdings auch wer unser Mann für diesen Zweck ist. Er erklärt, er habe sein Geschäft in einem „big blue house“ an der nächsten Straßenkreuzung, während er mit Armen und Beinen ein großes, blaues Haus über seinem Kopf formt. Wunderbar, aus einmal Gasflasche auffüllen wird eine Sightseeing Tour durch Kalgoorlie, die Stadt kennen wir doch schon. Ätzend. Der Kerl im großen, blauen Haus erklärt, dass wir unsere Gasflasche nur in Perth auschecken lassen können. Na toll. Wir lassen uns von ihm eine neue anschwatzen und hoffen, dass das mit den Wasserkanister auffüllen einfacher geht. War es auch.
Weiter geht es mit der Jobsuche. Gar nicht mal so einfach, gegen Abend haben wir sämtliche Leiharbeitsfirmen abgeklappert( es gibt über 20 hier) und auch in Fastfood Ketten oder Tankstellen nach Jobs gefragt. Viele wollen sich melden, keiner kann jedoch versprechen, dass er tatsächlich Arbeit für uns hat. Wir fahren gegen Nachmittag nach Hause, da hier sowieso nach fünf Uhr alles bis auf Supermarkt, Tankstellen Restaurants und Pubs geschlossen hat.
Da wir wahrscheinlich länger hier bleiben wollen, beschließen wir, unser kleines Heim etwas heimischer zu machen, indem wir einer Feuerstelle ausgraben. Ein Multifunktionshammer dient als Spaten und so bauen wir uns in kurzer Zeit eine ansehnliche Feuerstelle. Womit wir allerdings nicht gerechnet hatten ist das Holz. Nicht dass es hier nicht viel Holz gibt, aber die Brennqualität ist für die Katz. Alle zwei Minuten darf man hier einen neuen, riesigen Holzklotz nachlegen, mit den guten deutschen Eichen wäre so was nicht passiertl

25.9.2012

Marius weckt mich gegen neun mit den Worten „Na Steffen? Gestern zu lange gezecht? Nur wieder Pachty, Pachty, Pachty, Jubheidi& Jubheido im Kopf! Schlimm mit dir! Jung, wir suchen Arbeit! Nur weil wir Arbeitslos sind brauchst du jetzt nicht den faulen Hännes raushängen zu lassen und auf der Couch leben!“
Na toll, viel schlimmer kann so ein Tag echt nicht beginnen.
Wir fahren in die Stadt und fragen echt überall nach einem Jobangebot nach. Pubs, Tankstellen, Supermärkten, Ramschläden, Fastfood Ketten, Bars, wir fragen einfach jeden. Einige wirken zuversichtlich, manche brauchen eine Küchenhilfe, manche einen Barkeeper(damit kennen wir uns zum Glück ja aus) in Getränkemärkten wird jemand zum Kisten tragen benötigt. Für alles, was mit Alkohol zu tun hat brauch man jedoch erst mal einen Schein, den man im Internet machen kann. Außerdem ist es gerade auch für Marius schwer, die Leute zu verstehen. Ich mein, ich red ja schon einigermaßen fließend Englisch, aber der Akzent, den sich die Australier sich angeeignet haben ist auch für mich völlig Neuland. Die Leute ab 30 ca. reden verständlich, aber die jüngeren, genau wie Ben, sind echt schwer zu verstehen. Jeder Satz endet mit einem „aaay“. Wenn etwas gut ist, sagt man“ That’s goodaaaay“. Manchmal kommt das „aaay“ auch mitten im Satz, ich hab’ schon mal versucht irgendwelche Regelmäßigkeiten darin zu finden, Ben hat mir schließlich erklärt, dass es einfach eine Art Slang ist. Ein schwer verständlicher Slang.

26.9.2012

Wir machen das Gleiche wie die vorherigen Tage, rum fahren, jeden nach einem Job fragen und, was wir vorher auch schon öfters mal gemacht haben, beim Harvest Guide anrufen. Der Harvest Guide ist sehr empfehlenswert für jeden Backpaker in Australien. Darin steht welche Frucht wann und wo reif wird. Danach kann man seine Reise so ungefähr planen falls man auf Jobsuche ist. Beim Harvest Guide kann man auch anrufen und nach Jobs fragen. Häufig haben die einen Job. Nicht in Kalgoorlie, Kalgoorlie ist nichtsmals mit etwas Nennenswerten aufgeführt. Allerdings gebe es in Perth einen Job, sie vermittelt mir Ort und Telefonnummer, ich ruf an. Der Kerl ist sehr freundlich und sagt, dass er ab nächster Woche sehr viel zu tun habe. Wir sollten ihn am Dinstag noch mal anrufen, diese Woche habe er selber noch sehr viel zu tun und habe deswegen keine Zeit irgendjemanden anzulernen. Das klingt doch vernünftig. Perth ist ca. 600 Km von hier aber bei den 1000senden Kilometern die wir hier noch fahren werden stört uns das auch nicht. Ich werde ihn Freitag anrufen und fragen, wann ich anfangen kann.
Ansonsten beschränken sich unsere heutigen Erlebnisse auf ein paar Aboriginies die beim Klauen erwischt wurden und anschließend die zwei Kassiererinnen, die versucht haben, sie zu verfolgen, mit verschränkten Armen vor der Brust zurück in den Supermarkt gedrängt haben. Was sollen die zwei Kassiererinnen auch machen? Stärker sind sie nicht, die Pfannkuchenköppe, wie Marius sie heute getauft hat, sehen alle ziemlich gleich aus und bis die Polizei da ist sind diese sowieso über alle Berge. Die sind echt ätzend. Ständig quatschen die uns oder generell jeden von der Seite an und wollen irgendwas, Zigaretten, Geld, Sonstwas. Alle Australier mit denen wir geredet haben, haben die Schnauze voll von denen. Ich kann’s verstehen, wer nur lungert, klaut und Leute blöd anmacht ist bestimmt nirgendwo gern gesehen. Anderseits kann ich die Aboriginies auch verstehen, sie sind schließlich die Ureinwohner von Australien, der böse, weiße Mann hat ihnen ihre Heimat weggenommen. Aber sie könnten sich doch wenigstens anpassen und versuchen Arbeit zu finden, aufhören zu lungern oder generell einfach mal irgendwas anfangen.

27.9.2012

Wir fahren wieder recht früh in die Stadt um uns nach Arbeit umzusehen. Langsam sind wir beide echt genervt von der Arbeitslosigkeit. In einer Bar hatte man uns einen Job zugesagt und heute heißt es, dass es doch schon neue Leiharbeiter gebe. Die hätten uns wenigstens absagen können oder auch nur in irgendeiner Form einen Laut von sich geben können. Ich habe mittlerweile über 30 Lebensläufe in der Stadt verteilt, alle sagten, es sehe gut aus und hassenichgesehn, beim zweiten Mal nachfragen ist entweder niemand da der zuständig ist, oder es gibt schon neue Leiharbeiter. Ich habe nicht eine Absage auf dem Handy oder im E-Mail Postkasten.

28.9.2012

Marius und ich beschließen John, den Typen aus Perth, noch mal anzurufen. John scheint echt cool zu sein, beim ersten Telefonat hat er gefragt, wo Marius und ich herkommen und hat anschließend erklärt, dass er deutsches Bier sehr gerne mag. Außerdem findet er die Tatsache, dass wir aus Kalgoorlie angereist kommen für den Job spaßig. Er sagt, ich solle ihn Dienstag in der Früh anrufen um auch am gleichen Tag mit der Arbeit beginnen zu können. Stark! Mein erster Job in Australien! Ich weiß, dass es irgendwas mit Industrie ist, was nu genau, seh’ ich dann schon. Er könne auch bald noch einen zweiten Mann gebrauchen heißt es. Wunderbar.
Marius und ich haben in der letzten Zeit echt angefangen sparsam zu leben. Auch mal eine neue Erfahrung für uns. Immer um Supermarkt drauf zu achten, dass man nur „down, down, down!“-Produkte in den Wagen legt und ebenfalls aufzupassen, dass der Andere keine „Up, up, up!“-Markenprodukte kauft. Außerdem: in der Masse ist es billiger! Von unserem Ketchupvorrat könnten wir jede Menge gut gelaunte Grillpartygäste ernähren, allerdings haben wir noch nichts gefunden, was zum Ketchup dazu passt. Unser Nudelvorrat ist so gingantisch, wir könnten problemlos ein halbes Jahr lang Nudeln essen. Tun wir aber nicht, wir können ja jetzt schon keine Nudeln mehr sehen. Aber immer wenn ich etwas Teureres kaufen möchte haut der Marius mir auf die Finger und meint dann so was wie:„Nix da Paprika! Die kostet wieder teuer Geld! Außerdem gibt’s die nebenan im Woolworth fast für die Hälfte!“
Gegen Abend beschließen wir zwar weiterhin sparsam zu sein, jedoch nicht gleich mit dem Leben aufzuhören. Wir haben ja schließlich einen Job, also kaufen wir uns einen
Goon und machen ein schönes Lagerfeuer. Anschließend Skypen wir mit ein paar Leuten aus der Heimat und werden so auch über den neuesten Klatsch und Tratsch aufgeklärt. Echt klasse, wir sind hier echt schrecklich weit weg, bekommen jedoch trotzdem alles mit.

29.9.2012

Wir verbringen den lieben, langen Tag damit unser Zelt usw. zusammenzubauen, da wir vorhaben, morgen recht früh Richtung Perth aufzubrechen. Echt ätzend sind die Fliegen, die hier so rumfliegen. Insbesondere in den Morgenstunden lassen die uns echt nicht in Ruhe, also nicht nur heute, generell in Kalgoorlie sind diese Viecher total penetrant. Wenn einen in Deutschland mal eine Fliege nervt haut man sie tot, sagt „so, dat hasse nu davon!“ und die Sache ist gegessen oder eher gesagt gestorben. Hier sind einfach mal so richtig viele fliegende Fliegen. Die Krabbeln im Gesicht rum und irgendwie einfach überall. Total schlimm.

30.9.2012

Morgens gegen acht klingelt mein Wecker was dazu führt, dass ich ihn genervt aus dem Fenster werfe. Echt praktisch so ein Schlafplatz im Auto. Ich brauch einfach nur die Tür zu öffnen und schon hab ich frische Luft am Bett, früher musste ich dafür immer aufstehen. Ätzend ist nur, wenn man sich Nachts mal dreht und plötzlich so’n blöden Anschnaller zwischen den Rippchen hat. Das passiert Zuhause natürlich nicht. Dafür hat man Zuhause nicht den Komfort, dass ein großer Koffer mit allen wichtigen Krempel neben sich schläft.

Aber wozu vergleiche ich ständig mein neues Haus in Form eines Autos mit meinem alten Zuhause? Ich bin jetzt hier im Down Under und sollte mich lieber darauf konzentrieren, dass ich nicht untergehe.
Gegen 12 Uhr sind wir auch schon abfahrtsbereit und sitzen im Auto, das Navi sagt „in 570Km links abbiegen“, jo, alles klar. Eigentlich schade, unser Platz war abgesehen von den ganzen Fliegen wunderbar, Feuerstelle, Wald, Baum, See, Ruhe, noch mehr Bäume.. eigentlich viel zu schön um von hier wegzugehen, aber was tut man nicht alles für einen Job, auf nach Perth. Ach ja, nervig waren bei unserem Platz auch noch die Motocross Fahrer, die jeden Sonntag mit Quadts, Mopeds und irgendwelchen anderen Gefährten den Platz vewüstet haben. Ab acht Uhr in der Früh sind die die ganze Zeit ums Zelt um die Wette gefahren. Marius behauptet zwar, dass er sich jedes mal gefreut hat, wenn einer mit einem Motorrad gekommen ist, aber das war sicherlich nicht ernst gemeint.
Wir kommen so gegen acht Uhr in Perth an und beschließen einfach irgendwo zu übernachten, irgendein Parkplatz oder sonst was, die Campingplätze haben eh schon alle geschlossen und jetzt noch irgendwas zu suchen erscheint und als zu viel Stress, Perth ist einfach nur riesig, eine Großstadt in der alle Leute auf der falschen Straßenseite fahren und dann auch noch mit Anhänger usw.. Wir übernachten auf einem Parkplatz auf dem man Tagsüber vier Stunden parken darf.

1.10.2012

Wir werden davon geweckt, dass irgendwer mit seinem Jetski durch die Gegend fährt. Dass unser Parkplatz am Meer gelegen ist, war uns nicht neu, dass hier offenbar die Jetski Heimat ist aber schon. Wer geht denn schon um acht Uhr morgens Jetski fahren?
Wir gehen erst mal frühstücken um uns die Chose noch mal durch den Kopf gehen zu lassen. Wir kommen gegen Mittag zurück und offenbar hat jeder zweite Bewohner von Perth ein Jetski im Keller, alles ist voll mit Jetskis und der Parkplatz ist bis auf den letzten Platz zugeparkt. Der Strand ist voller Jetskifahrer/innen und Zelte. Wir kramen unsere Handtücher raus, gesellen uns dazu und beschließen noch eine Nacht zu bleiben. Den Tag verbringen wir am Strand, echt warm hier. Wir werden beide an dem einen Tag schon braun wie ein Bär.
Ist zwar schon etwas komisch auf einem Parkplatz zu leben, Marius auf dem Vordersitz und ich hinten in der Koje, aber wir sind ja auch hier um ein paar Lebenserfahrungen zu machen

2.10.2012

Heute haben wir einen Termin beim künftigen Arbeitgeber. John wirkte am Telefon sehr nett, bin mal gespannt wie der Typ sonst so ist.
Der Parkplatz ist zugewachsen mit irgendwelchen grasförmigen Gräsern und John ist ein echt schräger Vogel. Er verkauft Sachen die offenbar sich schmuckhaft im Garten machen sollen. Allerdings ein recht fragwürdiges Sortiment, wie wir finden. Als erstes sollen wir seinen Garten neu renovieren, juhu, wir werden Gärtner! Montag können wir anfangen.
Dann kommt endlich unsere Arbeitskleidung mal ins Spiel, Marius hat sich in einem Second Hand Shop eine Hose gekauft, die irgendwie ein bisschen viel Schlag hat. Er erinnert mich damit mehr an einen Hippster aus der Diskozeit, immer wenn er die Hose anhat ruft er „Let’s Disko!“ bevor wir irgendwo hingehen.
John tauft uns in Peter und Paul um, da er sich Marius nicht merken kann. Finden wir gut, wir hatten ihn sowieso insgeheim schon in Bill umgetauft.
Leider gibt es keinen tollen Campingplatz in Bills nähe, wir finden einen in ca. 25 Km Entfernung. Wir beschließen, erstmal zu bleiben.
Wir sind beide auf unseren ersten Arbeitstag nächste Woche gespannt.