Sonntag, 26. August 2012

Die Farm

Internet ist hier wirklich schwer zu bekommen, wir leben ziemlich weit Abseits von der Zivilisation und der Internetempfang ist sehr schlecht trotz Verstärkerantenne.

19.8.2012

Es ist Sonntag! Für uns nichts Besonderes denn wir haben 1.) keinen festen Job mit geregelten Arbeitszeiten, 2.) kein angemeldetes Auto und dementsprechend ist es uns wumpe ob irgendwo irgendein Geschäft offen oder zu hat und 3.) bekommen wir hier sowieso nicht viel mit was mit diesem Zivilisadingens zu tun hat. Aber das ist auch gut so. Wir fühlen und beide etwas schwammig und beschließen erst mal im Bett zu bleiben. Mir geht es echt nicht gut und so beschränken sich meine Mahlzeiten auf zwei Dosen Cola und ein Glas Milch. Ein Glück hat Marius ein Lazareterstehilfenotfallseelsorgepaket dabei und wir sind sogar gegen Krankheiten bewaffnet, von denen wir beide noch nie etwas gehört haben.
Gegen 15 Uhr beschließen wir mal die Gegend auszukundschaften. Der benachbarte Wald ist echt krass, da stehen Bäume, die hat man im bergischen noch nie gesehen, auch die Vögel die hier rumflattern sind echt schräg. Diese schrägen Vögel sind saubunt und geben auch stellenweise fragwürdige „krächz“-laute von sich, die mich mehr an eine sterbene Ratte erinnern. Aber na ja, vielleicht üben die noch.

21.8.2012

Wir leben jetzt ziemlich genau eine Woche hier auf der Farm in der Nähe von Magaret River und haben uns gut eingelebt. Man vermisst schon irgendwie Muttis Küche, aber dafür wissen wir jetzt welche Fertigsoßen gut sind und welche nicht.
Wir lernen jetzt auch endlich mal unser gutes, bergisches Wasser zu schätzen! Unser Wasser Zuhause aus dem Wasserhahn ist glasklar, Wasser eben, das hier erinnert mehr so an Kakao. Schmeckt leider nicht so. Die Umwelt wird hier stellenweise auch etwas mehr vernachlässigt. In Deutschland ist es schon verboten, sein Auto zu waschen damit keine Öle etc. ins Trinkwasser kommen und hier stehen einfach mal so ein 1000L Benzin- und Dieseltank auf dem Hof. Bei dem Versuch unser Quadt zu tanken haben wir dieses eben fast in die Luft gejagt!

22.8.2012

Heute mussten wir früh aus den Puppen, da wir um acht Uhr einen Termin mit dem Mechaniker hatten, der unser Auto inspizieren möchte. Dafür habe ich mir bereits letzten Freitag eine weitere 48-Stunden Fahrerlaubnis für heute und morgen organisiert. Wir sind natürlich pünktlich wie ein Zimmermann und stehen kurz vor acht vor seiner Tür und klopfen. Er ist noch nicht da. Er kommt so gegen neun an und reibt sich seine verschlafenen Augen. Das ist Australien! Überhaupt kein Problem für Marius und mich, wir haben es nicht anders erwartet, wollten aber auch nicht einfach so eine Stunde später auftauchen. Gegen 12 Uhr und jede Menge Kaffe kommen wir zurück und er erklärt uns was alles kaputt ist. Marius witzelt, dass er uns besser erklären sollte was nicht kaputt ist, aber ganz so schlimm ist es nicht. Problem ist nur, dass er ein Teil nicht organisieren kann. Das Auto schläft heute eine Nacht bei dem Mann, vielleicht findet er ja doch noch eine Lösung.

Eigentlich wollten wir mit Nicole heimfahren, allerdings durch ein Missverständnis meinerseits verpassen wir uns. Da wir unglücklicherweise keine Taxinummer eingespeichert haben, lassen wir uns genervt die Nummer von einem Charterservice geben. Ein Albaner mit klapprigem Mitsubishibus holt uns ab und gibt vollgas. Sehr geile Taxifahrt, die Innengeräusche vom Interieur übertönen den Motor und Anschnallgurte gibt es gar nicht erst, obwohl es einen Aufkleber gibt, der uns verbietet ohne Anschnallgurt mitzufahren. Wie hat er das durch den Tüv bekommen?!

23.8.2012

Da unser Auto noch bei dem Mechaniker ist, beschließen wir, unseren Albaner des Vertrauens zu kontaktieren, dass er uns wieder abholen soll. Pünktlich wie ein Maurer steht er vor der Tür und begrüßt uns grinsend. Marius sendet noch schnell ein ausführliches Stoßgebet gen Himmel, Mekka und was ihm noch so einfällt und steigt misstrauisch ein. Viel größer ist die Freude, als er eine zwei Dollar Münze auf seinem Sitzplatz findet.
Der Mechaniker ist bester Dinge uns bietet uns ein Bier an, da er noch eine Kleinigkeit am Auto schrauben wolle. Sein Ordnungssystem ist der Hammer! Ungelogen: Er verteilt seine Schraubenzieher schwungvoll in alle Himmelsrichtung in der Werkstatt, sein Lehrling läuft hinter ihm her und sortiert sie nach Größe, Farbe und Form und packt sie zurück in den Werkstattkoffer. Während Cheffe am Auto schraubt, steht der Lehrling mit einer Auswahl an Schraubenziehern, Zangen und Hämmern daneben. Cheffe dreht sich um, nimmt eine Zange, wirft sie auf den Boden und wendet sich wieder dem Auto zu. Der arme Lehrling.
Anfangs stand das Auto noch auf der Hebebühne, er lässt es runter, fährt es raus und erklärt, er müsse nur noch eine Motorwäsche machen. Gesagt- getan.

Das Auto springt nicht mehr an.

Er schraubt, dreht und kurbelt, der Lehrling ordnet, sortiert und sucht, wir stehen daneben und können es nicht fassen, was für ein Glück, das Auto bleibt liegen und das direkt beim Mechaniker. Der Mechaniker ist immer noch bester Dinge, zum Nachteil für den Lehrling, der deswegen umso mehr Schraubendreher suchen muss. Nach einer Stunde Schrauben, werfen und sortieren baut er einen neuen Starter ein und erklärt uns, dass dieser aufs Haus gehe. Am Dienstag bekommt er das letzte fehlende Teil, wir machen einen Termin und hoffen, dass wir nun endlich nach zwei Wochen rumfahren und rumquacken unser Auto nächste Woche angemeldet bekommen.
Das feiern wir mit einer Box Goon. Goon ist ein Weinverschnitt, der hier offenbar das einzig finanzierbare alkoholische Getränk ist. Kennt jemand Wein aus’m Tetrapack? Schön wär’s! Ein Tetrapack, was für ein Luxus! Goon gibt es nur in vier- der fünf Liter Boxen, und, naja, man kauft eine Box in der sich dann ein Sack mit Goon befindet. Einfach nur ein silberner Sack.
Wenn man den Inhalt mit Zucker mischt schmeckt’s wie abgestandener Asti, wir hatten halt was zu feiern.

24.8.2012

Ouh, du gottverdammter Goon, fahre zur Hölle und bleibe da. Marius behauptet, dass heute Nacht ein extra langer Güterzug über seinen Schädel gefahren ist. Auch ich wunder mich, wer zum Teufel den Typen mit dem Presslufthammer in meinen Schädel gelassen hat. Wir nehmen es leicht und helfen Nicole auf der Farm. Sie gibt uns einen alten Pick-up und schickt und Stöcke holen. Mit von der Partie: Fluffi, ein stinkender Hund, der sich weigert die Ladefläche zu verlassen. Nicht mal auf den Stöckchentrick springt er an. Nicole erklärt uns, wir sollen ihn einfach unter den Ästen begraben.

Die Äste sollen wir auf eine der Müllkippen bringen. Die schmeißen da echt alles weg, ich frag mich auch, warum Marius und ich bis jetzt die Mülltrennung beachtet haben. In der Müllkippe war: Plastik, Metal, Kompost, mehrere tote Kuhbabys, ein halber Rasenmäher…Alles halt, echt ekelhaft, da kommt dann Erde drauf und das wird einfach vergraben.
Am Abend sitzen Nicoles Kinder im Garten und verbrennen Plastikflaschen gemischt mit einer großzügigen Menge Benzin.

26.8.2012

Heute ist Sonntag und unsere Stimmung passt zum Wetter, es ist nämlich „Körbchenwetter“, d.h. das Wetter ist so schlecht, dass nichtmals der ehrgeizigste Hund Lust auf einen Spaziergang hätte und lieber im Körbchen bleiben möchte. Wir verbringen unseren „lazy Sunday“ also damit Filme zu schauen und Käsetortillas zu verdrücken. Top Tag!
Gegen Abend habe ich mir überlegt doch mal ein kleines Ründchen joggen zu gehen. Hier laufen nachts echt komische Vögel rum, zuerst habe ich Vögel gesehen, die ungefähr die Größe und Form eines Strauß hatten, jedoch anders aussahen. Danach ist mir ein Känguru über den Weg gehopst. Mensch, die lassen uns im Sackhüpfen sicherlich alt aussehen.

Donnerstag, 16. August 2012

Sydney, Jetstar, zwei grinsende Chaoten und ein Bauernhof

Ich hab schon länger nichts mehr Online gestellt, das lag leider daran, dass wir echt viel Stress in letzter Zeit hatten.



10.8.2012

Wir waren gestern mit ein paar Leuten aus dem Hostel Fußball spielen. Das war so eine Art Veranstaltung vom Hostel, wir haben uns mehr oder weniger gedacht: „jau, warum nicht? Wird schon schief gehen!“ Mitgespielt haben: ein deutscher mit Jeans, ein verrückter Ire, ein normaler Ire, ein bunter Amerikaner mit Spongebob Uhr, ein Schweizer mit tollen Klamotten und wenig Potential, einer vom Hostel und Marius und ich. Wir sind also mit dieser lustigen Gemeinschaft losgezogen zum nächsten Park und haben ein kleines Feld abgesteckt und mit vier mitgebrachten Plastiktellern zwei Tore simuliert. Fußball ist ja eigentlich gar nicht so mein Ding, also so absolut überhaupt gar nicht. Aber wie gesagt, wird schon schief gehen war ja das Motto! Ich also auf den Platz, immer schön dem Ball hinterhergerannt und, hmm, hab sogar tatsächlich zwei Tore geschossen(davon keins ins eigene Tor!). Das erste Spiel haben wir auch gerade mal mit sechs Tores Rückstand verloren, das zweite ist 5:6 für das gegnerische Team ausgegangen. Anschließend hat das Hostel uns auf ein Bierchen und Nachos eingeladen, sehr nett.

11.8.2012

Tagsüber haben wir eine geführte Sydneytour mitgemacht, wieder geführt vom Hostel und wieder umsonst. Unglaublich, wir haben offenbar den einzigen Tag an dem es in Sydney regnet erwischt! Die Tour hat ca. sechs Stunden gedauert und es hat die letzten vier Stunden geregnet. Da kamen Heimatsgefühle auf, Sommer im bergischen!
Aber generell war es eine sehr geile Tour, wie haben viel gesehen und auch Fotos geschossen.
Am Abend hatte die Sidebar vom Hostel wieder geöffnet, ein scheinbar bekannter Dj legte Charts auf und zwei Gitarristen gaben auch Musik zum Besten. Die Bar war gut gefüllt und die Stimmung war vergleichbar mit einer Disko. Insgesamt war es ein sehr geiler Abend, Marius hat das Englisch zwar ziemlich zu schaffen gemacht, aber er muss es halt lernen



12.8.2012
Stress!! Und 1000 Dollar gespart bzw. einmal komplett neu einkleiden!
=> Folgendes ist passiert:
Morgen früh geht’s nach Perth, sehr früh sogar. Deswegen hatte ich die schlaue Idee heute erstmal schön im vorhinein einzuchecken und zwar Online. Wir uns also heute morgen mit dem Laptop in die Rezeption platziert und uns Internet für ‚n Stündchen gegönnt. Beim Einchecken fällt mir der Schriftzug „You have a fare, which does not include any checked baggage allowance.” auf. “Super” denk ich mir und überleg was zu tun? Ich bin mir sicher, dass ich angekreuzt habe, dass ich mit maximal 26kg Gewicht anreisen werde. Bisschen im Internet rumgesurft und festgestellt, dass die 70$ pro Gepäckstück berechnen wollen, günstiger wird es, wenn man es vorher per Telefon dazu ordert.

Die richtige Nummer rauszufinden war kein Problem, aber der elektronischen Frauenstimme namens Lena zu erklären, dass ich noch zwei Koffer mehr hab wurde dann schon problematischer. Ich habe das Gefühl, dass jemand versucht mir eine Waschmaschine oder ähnliches zu verkaufen, jedensfalls, als die Stimme mich gefragt hat, ob ich die Buchung für den 17. Oktoberber bestätigen möchte habe ich mich geweigert weiterhin Englisch zu reden. So kam es dann, dass ich mit einer echten Frau verbunden wurde. Ich dann also mein Anliegen in Bröckchenenglisch erklärt und versucht die Gepäckstücke zu buchen. Soweit kein Problem. Bis sie dann„Your Creditcard is declined“ behauptet, und erklärt, dass ich morgen früh nicht in Bar zahlen könnte. Einzige Möglichkeit wäre, das Gepäck morgen am Flughafen aufzugeben. Klingt recht einfach, also erkundige ich mich nach den Preisen. 25$ pro Kilokramm. Ich frage die werte Dame ob das ihr ernst wäre, war es.
„Nu ham wa den Salat!“ denk ich mir und rechne aus, dass mein dass Gepäck mir keine 500$ wert ist, 1000$ für beide lohnt sich einfach nicht.
Zum Glück haben wir auf der Sydneytour die Sophie kennengelernt (Sophie, falls du das liest, danke noch mal!), die uns dann schließlich ihre Kreditkarte geliehen hat. Ich also wieder zum Telefon und noch mal zu der elektronischen Stimme. Wieder habe ich das Gefühl, dass mir jemand einen Trockner oder Ähnliches verkaufen möchte. Nachdem ich wieder verbunden wurde, ging das ganze von vorne los. Ich wieder erklärt wer ich bin und wie viele, was ich denn möchte und blablub, ihre Kreditkarte funktioniert. Allerdings müsste Frau Jetstar kurz mit Sophie sprechen um sicher gehen zu können, dass ich ihre Kreditkarte nicht missbrauche. Sophie ist gerade auf der Suche nach ihrem Gepäck und dementsprechend nicht da. Auch irgendwie naiv meinerseits, naja, war halt auch etwas durch den Wind gerade.
Schon wieder Glück gehabt: Sophie kommt aus dem Aufzug gestolpert und ich ordere sie direkt zu mir. Sie erklärt Frau Jetstar wer sie ist und wie viele, und schon war das Gepäck gebucht. Frau Jetstar fragt mich noch ob sie mir ein Auto oder ähnliches verkaufen könnte, ich verneine und lege erleichtert auf!
Der Fehler könnte natürlich bei mir selbst legen, dass ich falsch gebucht habe, ich erinnere mich aber noch, dass man vier verschiedene Gepäckklassen auswählen konnte und ich mich dafür entschieden habe, gegen einen kleinen Aufpreis bis zu 26 Kg mitnehmen zu dürfen.
Also, Fazit: Jetstar hat zwar eine unglaublich großes Angebot, sollte jedoch besser vermieden werden.
Da unser Taxibus uns schon vor vier Uhr am Hostel abholen wollte, beschließen wir, gar nicht erst zu schlafen. Die Nacht haben wir in der Lobby verbracht, Musik hören, wach bleiben, Solitär spielen und so weiter. Der Weg zum Flughafen war soweit auch kein Problem, einchecken verlief auch problemlos.
Unser Flugzeug ist auch der Hammer! Die mit Stoff überzogenen Bierbänke fühlen sich nicht so bequem an, Unterhaltungsprogramm beschränkt sich auf die Flugzeug eigenen Angebotszeitschriften und zu Essen gibt es auch nichts (zum Glück). Marius verschläft den Flug, ich schlafe auch zwei Stunden und lerne dann das Angebotsheft auswendig.
Angekommen in Perth verschlägt es mir die Sprache, als Marius unsere beiden Rucksäcke auf einem Gepäckband entdeckt, zwar nicht auf dem, wo es sein sollte, aber es ist da. Ich versuche in der Zeit unsere Vodafone Simkarte zu aktivieren. Ich werde mit einer freundlichen Elektrostimme namens Laura verbunden. Sie verlangt Passnummer, Wohnsitz und alle möglichen anderen Daten von mir die nichts mit einem Telefon zu tun haben. Ich werde schlussendlich verbunden und die Verbindung reißt ab. Ich versuche es erneut, weigere mich mit Laura englisch zu reden und die Verbind reißt wieder ab. Das Spiel wiederholt sich ca. zehn Mal, ich gebe es auf.
Die geplanten zwei Stunden Busfahrt in einem Linienbus entpuppen sich als sechs Stunden in einem schicken Reisebus mit bequemen Ledersesseln. Unser Busfahrer ist guter Dinge und es läuft Omamusik. Wir können zwischen zwölf verschiedenen Omikanälen wählen, wir fühlen uns wohl.
Gegen sechs Uhr kommen wir in Cowamarup an, ein kleines idyllisches Dorf in dem wir von Nicole, die Frau der die Farm gehört, auf der wir erst mal leben werden, in Empfang genommen werden. Wir fallen gegen halb acht müde ins Bett.

14.8.2012

Wir wachen gegen neun Uhr auf und sind immer noch müde, also schlafen wir noch mal ein paar Stündchen. Tagsüber suchen wir unser Auto und finden es auch. Vor allem finden wir es cool! Es ist zwar dreckig aber trotzdem cool! Wir haben zwar weder Internet noch Handy, aber ein cooles Auto haben wir schon mal. Gar nicht mal so einfach so einen Karren hier anzumelden: man braucht einen unterschriebenen Kaufvertrag vom Vorbesitzer mit alten Kennzeichen, Fahrzeugnummer, Preis und hassenichgesehn. Super, kein Internet, Handy, zwar n cooles Auto jedoch ohne Zulassung und keinen Job. Hätten wir Internet, sähe die Chose schon mal anders aus!


15.8.2012

Wir sind heute in einen Telstra Laden gefahren, das waren die, die uns die Prepaidkarte verkauft haben. Er reaktiviert die Karte und lädt sie neu auf, keine Chance, er ist ratlos.
Ein Glück kennt sich Dominik, der Sohn von Nicole mit PC’s und allem drum und dran aus, er meint, wir müssten die Sprache des Computers auf Englisch stellen. Sehr gerne, nur wie? Ich erinnere mich, dass Windows mir erklärt hat, dass ich die Sprache nachträglich nicht mehr ändern kann. Wir versuchen es dennoch, erfolglos.
Marius grinst und winkt mit einer Windows CD, er will Windows einfach neu installieren. Gar nicht mal so dumm! Er formatiert seinen Laptop und die Installation beginnt. Nach ca zehn Minuten verlangt der Laptop nach CD2. Marius wirkt irritiert und fängt an zu suchen. Die Multi Media Cd hilft nicht weiter, mit Fifa lässt sich der Pc auch nicht verarschen, also kommt Cd1 wieder ins Spiel. Die Installation beginnt von vorne. Marius beschwert sich, dass sein Laptop nun ohne Betriebssystem ist und stempelt das ganze als schlechten Witz ab.
Kurze Zeit später klopft Dominik an unserer Pforte, schnappt sich meinen Laptop, (ohne auch nur ein Wort deutsch zu können) mach ein paar fluxe Mausbewegungen in mir bis dato unbekannte Felder, klickt wild rum, installiert die Software und fertig.

Heute haben wir Nicole auf der Farm geholfen d.h. wir haben ein Quadt bekommen und sollten Unkraut ernten. Die Farm ist unglaublich groß, ohne Quadt oder Motorrad ist da nichts zu machen! Um so besser für uns, Sturzhelm an, Schippe in den Hänger und knallgas! Unkraut ernten kann so witzig sein wenn man ein Quadt hat, das hat echt Spaß gemacht, Pflanzen rausziehen, in den Hänger und ab zur zwei Kilometer entfernten Müllhalde.

16.8.2012

Heute versuchen wir das Auto anzumelden. Um es anzumelden brauchen wir sämtliche Daten von Auto, Vorbesitzer, Pässen, Führerscheinen, Bank, Werkstatt. Wenn man dies alles zusammen gesammelt hat, darf man zum „shire office“ und sich eine 48 Stunden Lizenz für das Auto erkaufen. Dann muss man wieder zum office und die suchen dann nach Fehlern beim Auto. (Nicole hat mir erklärt, dass die immer einen Fehler finden. Sie hat mal versucht ein mehr oder weniger neues Auto anzumelden, auch da gab es was zu bemängeln) Die 48-Stunden Erlaubnis haben wir mittels Taxi bekommen. Unser Taxifahrer, nennen wir ihn mal Jörgen, ein Vollbart Australier mit krassen Akzent ist bester Dinge. Laute Musik und gute Laune beschleunigen seinen Fahrstil, er erklärt uns, dass er deutsches Bier super findet. Außerdem wüsste er wo wir einen Job finden könnten, allerdings muss dafür unser Auto erst mal funktionstüchtig sein.


17.8.2012

Happy Birthday Mama!

Wir waren heute morgen bei verschiedenen Werkstätten um das Auto reparieren zu lassen. Die finden echt immer einen Fehler. Ich schätze mal wir kommen mit ca. 600$ hin, Nicole bestätigt mir jedoch, dass das völlig normal sei. Wenn man sein Auto hier einmal angemeldet hat, bleibts das auch für den Rest des Lebens. Deswegen schaut der Tüv hier etwas genauer hin. Frühester Termin ist Mittwoch.
Wir lassen gerade die Windschutzscheibe austauschen, weil die 3 kleine Kratzer hatte. Marius sitzt nebenan im Waschsalon und kümmert sich um die Wäsche (ab jetzt Bauchfrei?)
Wie es ausschaut, wir unser Auto nächsten Donnerstag spätestens auf die Gleise gelassen!

Wir hatten zwar echt viel Stress in der letzen Woche, aber das soll normal sein, hab ich mir sagen lassen. Ich denke mal, dass die nächste Woche vielleicht auch noch etwas anstrengend wird. Wenn wir die hinter uns haben, können wir endlich irgendwo Weinstauden sägen oder andere Nüsse ernten.

Generell geht es uns aber echt gut. Die Farm auf der wir leben ist cool, zwar abgelegen wie sonst was, aber dafür fährt man ja hier hin, ne?

Donnerstag, 9. August 2012

Zwei Flüge, zwei Chaoten und ein Down Under

Der Flug:

Es ist nach deutscher Zeit auf die Minute genau 23h, das heißt wir sind nicht mal zwei Stunden in der Luft und haben trotzdem schon jede Menge Spaß. Die Emirates Stewardüse hat mir grad ein Heineken gebracht und ich habs geschafft Marius und mir eine Viererreihe für uns alleine zu organisieren. Das Multimediaprogramm ist sehr geil, wir haben die freie Auswahl zwischen 1000senden Filmen, Serien und gefühlten 64-Bit Atarisoundähnlichen Spielen wie Hangman, vier gewinnt und sogar ein Fifaverschnitt ist dabei ( Marius strahlt und ist beschäftigt, er spielt gerade Deutschland gegen Australien).

Der tränenreiche Abschied am Flughafen war irgendwie was besonderes, ich mein, wer geht schon mal für so lange Zeit weg? Zehn Monate ist eine beachtliche Zeit..
Nachdem sich alle ausreichend umarmt hatten und Taschentücher ausgetauscht hatten und Marius und ich verblüffender Weise alle Kontrollen ohne Zwischenfälle überlebt hatten, hatten wir noch recht viel Zeit. Was tut man also?! Richtig, ab in den Duty Free Shop, zwei Stangen Zigaretten, die wir selbstverständlich möglichst gewinnbringend in Australien an den Man bringen werden, (Tabak ist ein teures Gut in Australien, ab zwölf Dollar die Packung hab ich mir sagen lassen). Dann noch schnell zu Luigi, unserem Reiseitaliener des Vertrauens, zwei Bierchen an den langen Arm gehangen und ab an die Raucherbar, testen ob die Zigaretten gut sind und Restguthaben vom Handy vertrödeln.

Der Aufenthalt in Dubai ist auch spannend. Wir sind unerwartet eine Stunde früher angekommen und haben so dementsprechend noch mehr Zeit zum verplempern. Das können wir gut! Leute beobachten, Mecces testen und die Raucherlounge, in der wir uns gerade befinden, auskosten und auch hier wieder Leute beobachten! Die meisten Leute die wir sehen scheinen Asiatisch zu sein, sie führen alle eine Kamera mit sich um der Verwandtschaft Zuhause die schönsten Momente aus Dubais Flughafen zeigen zu können.


Der zweite Flug mit dem Airbus A380 war leider nicht so spannend und toll wie erhofft. Das aBoarden hat 30 Minuten nach geplanter Abflugzeit begonnen und war sowieso alles total durcheinander. Der Flieger war bis auf den letzten Platz ausgebucht und Jingling, der sich neben Marius platziert hatte, roch nach Schweiß o.Ä. Das hat dem Marius natürlich nichts gemacht, er hat seinen „Kopp in Schoß“ Trumpf ausgespielt und hat so nicht mal den Start mitbekommen. Ich hab derzeit mal wieder das Multiemediaprogramm auswendig gelernt und anschließend auch ein beachtliches sechs-Stunden Nickerchen gemacht.

Erster Tag

Die Einreise ins Land ist unproblematisch verlaufen, Marius findet zwar dass der Himmel hier höher aussieht, wir bleiben aber trotzdem hier. Alle Koffer sind da, Viererzimmer ist gesichert und wir kundschaften grad die Umgebung aus, d.h. wir sitzen beim Bäcker und frühstücken. Der Bäckerei DJ hat grad ‚n Barbiegirl Technoremix rausgehauen und ja, ich denk das zwingt uns zum weihterziehen. Das Wetter ist auch super, obwohl die das hier „Winter“ schimpfen hat es echt geile Temperaturen hier. Für kurze Hose und T-shirt ist es noch etwas zu frisch, aber ertragbar.

Unser Hostel, das „Wake Up“ wirbt mit einer Minibar im Keller, die haben wir selbstverständlich gestern mal ausgetestet. Die Preise hier sind echt der Hammer, das günstigste Lagerbier kostet immer noch sechs Dollar und das ist, verglichen mit anderen Bars sogar noch recht günstig. Im Hard Rock Café haben wir gestern acht Dollar bezahlt, eine Kiste Becks kostet 50$. Wir haben andere deutsche Work and Traveller kennen gelernt, die Sydney aufgrund der hohen Preise jetzt verlassen. Wir haben uns mit gerade unseren Zimmerkollegen angefreundet, er kommt aus Mexico. Nennen wir ihn mal Don Juan, seinen Namen hat er nicht gesagt. Er hat uns gesagt, dass er und sein australischer Freund gerade versuchen ein Multi-Kulti Fußballteam aufzustellen und ob wir denn mitspielen wollen. „Nichts lieber als das!“ und Marius ist am Start. Der Mexikaner hat mir gerade erzählt, dass er aufgrund seines bemerkenswerten Schnarchsounds (ich tippe auf einen nasalen Subwoofer) im Schlaf nicht mehr bei seinem Kollegen übernachten darf, weil der keinen Schlaf mehr gefunden hat. Echt bitter.